Der smarte Beipackzettel für Medikamente (Bachelor Thesis, Finished)

Author

Marcus Bächinger, Ye Zhao

Description

Eine der Technologien, der man eine überaus hohe Bedeutung für die Zukunft zuschreibt, ist die automatisierte und berührungslose Identifikation von beliebigen physischen Objekten auf Basis von Radiowellen: RFID. Dabei werden an den Objekten entweder aktive oder passive Transponder1 angebracht, die im einfachsten Fall eine eindeutige Kennung speichern. Mittels mobiler Endgeräte, z.B. PDA's die über ein entsprechendes Lesegerät verfügen, werden diese Transponder ausgelesen. Über ein nachgeordnetes Informationssystem lassen sich somit beliebige Informationen an das Objekt koppeln: Speicherung einer Abbildung, die die Kennung eindeutig auf Information abbildet. Man kann somit unmittelbar am Objekt und automatisiert die verschiedenen Medientypen Text, Bild, Audio und Video verfügbar machen, ganz nach den Anforderungen der gewünschten Anwendung. Die Abbildung lässt sich in Form einer "Objektbeschreibungssprache" realisieren. In der vorliegenden Aufgabenstellung soll dieser Ansatz auf Medikamente angewendet werden, um damit alle Informationen eines Beipackzettels an das Medikament zu koppeln. Praktisch bedeutet dies, dass an oder in den unmittelbaren Verpackungen der Medikamente ein Transponder angebracht wird - im Falle von Tabletten der Blister, oder im Falle von flüssigen Medikamenten das Gefäß. Die wesentlichen Vorteile die sich daraus ergeben sind: Beipackzettel kann verfügbar gemacht werden, auch wenn, z.B. im Falle von Tabletten, nur der Blister ohne Umverpackung vorhanden ist. Beipackzettel ist nicht mehr „statisch“. Werden beispielsweise im Laufe der Marktverfügbarkeit eines Medikamentes neue Nebenwirkungen erkannt, so kann dies dynamisch in den Beipackzettel einfließen, d.h. der Patient hat immer die neuesten Informationen parat. Zusätzliche Funktionen wie z.B. die Suche in den Informationen werden ermöglicht. Über Querverweise (Hyperlinks) kann auf externe Informationen verwiesen werden. Als Aufgabenstellung für die Arbeit gilt es eingangs die Anforderungen, die sich aus der genannten Anwendung ergeben, darzustellen und dem aktuellen Stand der RFID Technologie hinsichtlich technischer Realisierungsmöglichkeiten gegenüberzustellen. Gleichzeitig sollen auch Anforderungen einer allgemeinen Anwendung, die sich also nicht auf das Beispiel des Beipackzettels konzentriert, herausgearbeitet werden. Weiterhin sind die Anforderungen für eine XML-basierte Objektbeschreibungssprache zu ermitteln. Als Referenz kann und soll dabei die für industrielle Anwendungen optimierte Physical Markup Language (PML) [1] dienen. Hauptziel der Objektbeschreibungssprache ist es, als allgemein verwendbares Ausdrucks- und Abbildungsmittel beliebiger, einfacher und komplexer Objektattribute und extern referenzierter Objektinformationen zu dienen. Weiterhin sollen alle Informationen semantisch interpretierbar vorliegen, so dass sie zukünftig als (Wissens-)Grundlage für Inferenzmechanismen benutzbar sind. Daran anschließend ist ein Entwurf der Sprache anzufertigen, der entweder durch XSD bzw. RDFS zu beschreiben ist. Abschließend soll ein Systementwurf für das Anwendungsbeispiel erstellt werden, der bereits bestehende Architekturentwürfe [2] [3] einordnet. Dieser ist in Form einer prototypische Implementierung für mobile Endgeräte zu realisieren.

Start / End Dates

2006/04/15 - 2006/10/15

Supervisors